TransAlp 2008 - Tag7

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Seit 14.01.2002 - 13 Jahre Montagsradler !

 

>> Ja, was macht’s denn ihr do? <<

Route: Madonna di Campiglio – Val Sinella – Val d’Agola – Lago D’Agola – Passo Bregn da l’ors – Albergo Brenta – Val d’Algone – Stenico – Ponte Arche – Dasindo – Val di Lomasone –Riva – Torbole

Streckenlänge und Höhenmeter: 73 km, 1.487 Hm

Motto des Tages: „Ja, wos macht’s denn ihr do?“

 

Es ist frisch, als ich am Morgen vom Balkon aus in die Brenta-Gruppe hinein fotografiere, doch es wird ein wunderschöner Tag werden. Der Gardasee ruft und wir zelebrieren das für italienische Verhältnisse ungewöhnlich üppige Frühstück mit allen Schikanen. Bruno telefoniert noch lange mit seinen Freunden am Gardasee, um unsere vorgesehene Übernachtung in Rovereto zu organisieren, und wenig später rollen wir durch das Ortszentrum von Madonna hinüber in den kühlen Wald Richtung Val Sinella.

Steil abwärts geht es zunächst auf Waldwegen, später auf schmalen Pfaden und wir rauschen an schönen Wasserfällen vorbei hinunter durch das Val Sinella. Links von uns erhebt sich schon die mächtige Brenta, deren Gipfel wir von hier unten erhaschen können und bald erreichen wir die recht angenehm ansteigende, lange Schotterauffahrt durch die Wälder des Val d’Agola hinauf zum Lago d’Agola. Der See liegt ruhig und sanft da, alles ist einfach nur betörend schön hier oben.

Nach einer kurzen Foto- und Filmpause nehmen wir die Schiebepassage zum Passo Bregn da l’Ors in Angriff und stehen wenig später auf diesem freiliegenden Wald- und Wiesenpass mit atemberaubender Aussicht auf die Brenta- und Adamello-Gruppe. Auf netten Trails kurz hinüber zum Passo del Gotro und vor uns liegt eine 700hm lange Schotter-Abfahrt zur Albergo Brenta, die dann auf einem schmalen Asphaltsträsschen 500hm weiter bis zum Talende und wieder kurz hinauf nach Stenico führt. Ab hier heißt es erneut „Mannschaftszeitfahren“ und wir halten mit mittlerem Druck direkt auf  Ponte Arche zu, wo wir eine ordentliche Schinkensemmel-Pause einlegen, bevor es hinüber nach Dasindo in das Val di Lomasone und unseren letzten Anstieg auf dem Weg zum Gardasee geht.

Dieser Anstieg ist eine wahre Freude. Denn neben steilsten Wiesenauffahrten und Schiebungen auf locker-brösligen und staubig-mehligem Untergrund kämpfen wir uns auch durch buschbewehrte schmale Hohlwege, in denen – weil wir vermutlich seit langem die ersten Depp’n sind, die hier freiwillig herumspazieren – die wohl aggressivsten Mosquito-Schwärme der Region schon gierig auf uns warten. Diese kleinen Blutsauger sitzen plötzlich überall auf uns, stechen völlig wahllos auch durch unsere Trikots und Hosen und lassen uns deshalb den DRUCK! nach oben noch einmal deutlich erhöhen.

„De Trikots san ja ganz super“, sagt der Hans schelmisch und kratzt sich an mehreren Stichen, „aba mia miass’n dringend no an andan Stoff entwickeln, durch den de Mück’n nimma durchstecha kenna“. „Do host ja koa Schangs“, entgegnet der Rudi, „de hom uns doch scho vo Weitem g’rocha und eanan Stachl g’spitzt, dass’n uns gscheid neihaun kenna, de Sauviecha“.

War ich bei der Auffahrt, bzw. Aufschiebung schon völlig begeistert von dieser Route, bin ich nun endgültig und restlos davon überzeugt, dass dies wohl die noch einzig wahre Herausforderung auf dem direkten Weg zum Gardasee ist. Oder anders gesagt: Der ultimative „Thraill“. Denn was nun kommt, ist ein mit groben, teilweise übereinander liegenden Steinblöcken gepflasterter, verwitterter, steiler, winkliger und deshalb mit 7kg auf dem Rücken und ohnehin geschwächt von hunderten Mückenstichen stellenweise völlig unfahrbarer Trail, der uns mitten durch einen letzten Wildrosenbusch hindurch ausspuckt, als wäre ihm schlecht geworden und nicht uns.

Dass dieser Trail was kann, merkt man schon allein daran, dass aus verschiedenen Gründen zunächst keiner von uns mehr ein Wort sagt. Nur Bruno kommt kopfschüttelnd und kichernd ein erstes leises „des war ja Wahnsinn“ über die Lippen... Anschließend erklären wir uns gegenseitig, dass dieser Trail eigentlich schon fast ganz fahrbar war, zwar sehr hart an der Grenze, aber doch, wenn... usw.

Typisch.

Dann sehen wir den Gardasee vor uns liegen. Und wir rauschen auf dauerhaft 30 Prozent steilen, als „Radlweg“ ausgeschilderten Betonplatten hinunter nach Varignano und im Sixpack weiter mit Tempo und Gaudi in Richtung Riva, wo wir uns ein erstes erfrischendes Bad in voller Montur gönnen. Wo dem Edi auf dem Weg hierher oder von dort weg die Kette reißt, weiß ich jetzt nicht mehr. Doch halten wir noch einmal in einem Bikeshop, der die Kette erneuert und machen uns dann auf zur Strandbar in Torbole, dem traditionellen Gardasee-Schlusspunkt einer Montagsradler TransAlp.

Kaum biegen wir um die Ecke auf den Strand zu, schreit schon einer „Ja Edi, servus! Was macht’s denn Ihr do? Des gibt’s doch ned!“ Es ist einer der Dienstagsradler, die im 7er-Mixed ebenfalls gerade am Gardasee angekommen sind, und nun am Stammtisch der Montagsradler in der Ecke der Strandbar direkt unterhalb unseres dort angebrachten Montagsradler-Aufklebers ihr Ankunfts-Weißbier genießen. Wir setzen uns unter lautem Hallo! natürlich gleich dazu, bestellen eine Runde Weizen und rennen nach dem ersten Schluck zusammen mit einigen Dienstagsradlern gleich noch mal in den See.

„Wenn’st mei Frau neischmeisst,“ sagt der Jan tropfnass und noch im See stehend zu mir, „dann spendier’ i Eich a Weissbier.“ Das lässt sich doch ein Montagsradler nicht zweimal sagen und schon schnappe ich mir die Irmi, Jan’s Frau, und schmeisse sie in voller Montur in den See. Auch die anderen 3 Dienstagsradler-Mädels landen, von Hans und mir persönlich hinein manövriert, sämtlich im Lago, bis am Ende alle 15 Montags- und Dienstagsradler juchzend und gröhlend gemeinsam im See stehen.

Die Gaudi könnt’s Euch ja sicher vorstellen und sie nimmt auch vorläufig kein Ende, als Rudi zum ersten Mal ermahnt: „Burschen, auf geht’s, mia miass’n ja no auffi nach Rovereto. Fahr’ma um Viere, oda?“ Eine Weißbier-Runde jagt die nächste und unsere Auffahrt nach Rovereto wird jeweils um weitere 30 Minuten verschoben. Solange, bis wir nicht mehr so recht in der Lage sind, am öffentlichen Straßenverkehr teil zu nehmen. Und so beschliessen wir, heute noch in Torbole zu bleiben und morgen gleich in aller Früh hinauf nach Rovereto zu radeln. Und bestellen uns noch ein Weißbier.

Der Nachmittag endet, wie er enden musste: Montagsradler und Dienstagsradler im selben Hotel in Torbole, die große Pizza-Tafel zum Abend-Gelage reserviert und die besten TransAlp Abenteuer schon im Köcher, um sie beim gemeinsamen Mahl ausgiebig und lautstark zum Besten zu geben. Anschließend stehen wir noch in der Wind’s Bar zusammen und feiern gemeinsam unser herrliches TransAlp Abenteuer 2008.

 

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