TransAlp 2008 - Tag4

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Seit 14.01.2002 - 13 Jahre Montagsradler !

 

>> Alles richtig gemacht <<

 

Route: Santa Maria – Doss Radond – Val Mora – Passo di Fraele – Rifugio Val Fraele – Lago di San Giacomo – Arnoga

Streckenlänge und Höhenmeter: Nicht so weit und nicht so hoch, wird nachgereicht.

Motto des Tages: „Alles richtig gemacht!“

 

Im Tourbuch steht für diesen Tag:

„Heute schreiben wir nix auf, weil: Alles richtig gemacht!

Super Landschaft, super Trail, super Weihenstephaner,

super Unterkunft mit 4 super Gängen, alles zusammen:

Unglaublich super! Danke lieber Gott!“

Alles beginnt mit einem kurzen Blick aus dem Fenster, den es eigentlich gar nicht braucht. Denn man hört überdeutlich, wie stark der Regen auf die Strassen Santa Marias trommelt. Trotzdem treffen wir uns pünktlich zum Frühstück, beschließen aber, mit dem Aufbruch hinauf ins Val Vau noch eine Stunde zu warten, denn keiner von uns hat so rechte Lust, im starken Dauerregen zu kurbeln.

Also verziehen wir uns noch einmal auf die Zimmer und schnarchen ein Extra-Stünderl, bis es an unsere Tür klopft. Ich höre schon lautes Gelächter der anderen Montagsradler, öffne und vor mir steht – ein Außerirdischer! Es ist Roberto, von oben bis unten eingepackt und an den Füßen mit recht neumodischen wasserdichten Socken: seinen Latexhandschuhen. Ob das praktisch ist, weiß ich nicht. Doch modisch liegt er damit uneinholbar ganz weit vorne...

Wir packen gschwind unsere sieben Sachen, vervollständigen Brunos Rush noch mit Extra-Ausrüstung, damit er leichter die „Rossköpfe“ hoch kommt (Bild Eispickel) und radeln los, um den Einstieg in das Val Vau zum Doss Radond hinauf zu finden. Die Auffahrt ist sehr schön, wenn man einmal vom Regen, den schwül-warmen Temperaturen und auch davon absieht, dass die Schweizer bei diesem Schotterpfad mit Kehren gegeizt und die Steigung dadurch ab und an schon sehr knackig ist. Plötzlich öffnet sich das Tal über eine kurze Rampe und wir erreichen die Alpe Döss Radond, in der wir vor einem Wettersturz kurzzeitig Schutz suchen.

Beim Blick aus dem Fenster fegt der Sturm über die Alpe und wir sehen ein paar Biker heraufstrampeln, die ein schönes Dach über dem Kopf allerdings völlig verachten und offensichtlich lieber den waagerecht peitschenden Regen freihändig aus der Luft trinken. Ich würde sagen: Profimäßige Einstellung, aber nicht sehr vernünftig. Nur wenig später ist alles vorüber, die Wolken reißen auf, sogar die Sonne blinzelt ein wenig durch. Na also, geht doch. Wir sind einigermaßen trocken geblieben und haben – um es mit den Worten von Walter auszudrücken – wieder mal alles richtig gemacht!

Das bleibt auch so, den der nun folgende Weg durch das Val Mora ist sicher ein weiteres Highlight unseres TransAlp-Abenteurs. Umzingelt von bis zu 3.000m hohen „Rossköpfen“ schlängelt sich der Trail ewig lang und sanft durch den Taleinschnitt hinab, gerade so, dass man es schön laufen lassen und gleichzeitig die Eindrücke dieser phantastischen Hochebene in sich einsaugen kann. Ein wenig mehr Sonne und der Überfluss an Glückshormonen wäre nicht mehr zu ertragen. Und wenn an der nächsten Kurve Old Shatterhand und Winnetou auftauchen und uns mit dem Henry-Stutzen und der Silberbüchse zuwinken, würde mich das gar nicht wundern. Denn die Landschaft hier oben könnte auch einmal Apachen-Gebiet gewesen sein... Ja, die Schweizer wissen schon, warum sie solche Landschaften zum Nationalpark erheben, die kleinen Angeber. Ab einer Bachbrücke wird der Weg schmaler, zirkelt links am Fluß und eng an den Hang geschmiegt hinunter zu den Stauseen. Ein Single-Trail-Traum!

Da das Wetter aber wieder schlechter wird, wählen wir nicht den schöneren Weg rechts um den Stausee, sondern entscheiden uns für den linken Weg, der uns rasch zum Rifugio Val Fraele führt. Tropfnass stürmen wir hinein, feiern den äußerst gelungenen Spätvormittag mit diversen Weißbieren und lassen uns köstliche Pasta Funghi oder Ragout mit Polenta schmecken (Bild Hans). Uns geht es so richtig gut: Wir sitzen gemütlich im Warmen und Trockenen, warten das Wetter ab und bestellen uns noch einen Grappa. Zwischenzeitlich kommen auch die TransAlper von TrackSpace in das Rifugio, rasten allerdings nur kurz und brechen mitten im starken Regen wieder auf. Von hier aus noch einmal herzliche Grüße an die wirklich tapferen TrackSpacer! Keiner von uns hätte da vor die Tür gewollt.

Allerdings werfen der späte Aufbruch und das schlechte Wetter unsere Planung jetzt ganz schön über den Haufen. Trotzdem sind wir von dem Gefühl erfüllt, das wir alles richtig gemacht haben, denn Minuten später lacht die Sonne und wir können unseren Weg über den Staudamm Richtung Arnoga fortsetzen. Unser Gaudi-Pegel erreicht einen vorläufigen Höhepunkt und so wird die Fahrt Richtung Torri die Fraele zum Dauerjuchzer mit gelegentlichen Foto-, Lach- und Pinkelpausen. Über die alte Militärstrasse „Decouville“, die fast höhengleich gut 10km am Hang entlang führt, erreichen wir später das Albergo Li Arnoga. Unser eigentliches Etappenziel – die Alpe Campo jenseits des Passo Val Viola – können wir für heute sowieso vergessen und so checken wir im Li Arnoga ein.

Schon beim Betreten der Super-Zimmer macht sich ein Zufriedenheitsgefühl breit, doch erst das Abendessen schlägt im positivsten Sinne dem Fass den Boden aus oder anders gesagt: Wölbt die Feinschmecker-Wampe eines jeden Montagsradlers im maximalen Bereich. Wir dinieren im Rahmen der tutto completto Halbpension wieder einmal vier außerordentlich leckere Gänge a la Carte und schlagen uns mit den Riesenportionen die Bäuche so voll, dass an diesem Abend kaum noch Getränke in uns hinein passen. Wir sind völlig fertig und überfressen (sorry, jeder andere Ausdruck wäre absolut unpassend), aber sehr zufrieden. So ein angenehmer Tag. Und alles, wirklich alles vollkommen richtig gemacht!

 

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