Los Wochos - Tag3

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Seit 14.01.2002 - 13 Jahre Montagsradler !

 
3. Tag

...Nur die Harten
                kommen in den Garten

Nach einer angenehmen Nacht (wir mussten nicht frieren) erwachten wir in unserem Highway Hotel in Tulancingo. Der Blick aus dem Fenster offenbarte eine komplett geschlossene Wolkendecke aus der viele grosse Tropfen auf den grauen Beton prasselten. Nach dem Mexicanischen Frühstück noch schnell die Sachen packen. Die Meisten davon waren immer noch nass von gestern. Unsere neuen mexicanischen Freunde zeigten sich überrascht über das schlechte Wetter - wir auch ! ! !
Unsere Räder waren noch auf dem Dach des Vans, da der Wagen auf einem bewachten, abgeschlossenen Gelände abgestellt war. Also rein in den Bus und zusammengerückt.
 

Da wir eine relativ lange Anfahrt zum Startpunkt hatten, gab es ja noch Hoffnung auf Wetterbesserung. Nach 2 Stunden und mehreren Stops hat es dann aber immer noch geregnet. Aber wir sollten doch noch Glück haben. In dem Ort, an dem unser Startpunkt lag, waren tatsächlich die Strassen am Abtrocknen. Hill stoppte den Van an einem Abzweig zu einem Kiesweg direkt vor einer Riesenpfütze.

Wir präparierten unsere Bikes und starteten tatsächlich ohne Regenklamotten.

Die mexikanischen Brüder waren auf total verschiedenem Material unterwegs.

 

 

Mauricio fuhr ein racetaugliches Sepcialized Epic mit feinsten Komponenten. Wobei die Bremsen und die Crossmax Laufräder frisch montiert waren.

Was fatale folgen nach sich ziehen sollte, wie sich später herausstellte.

Rodrigo war mit einem Downhilltauglichen Votec und Vollvisierhelm am Start.

Bereits nach wenigen Hundert Metern legte sich Mauricio beim ersten Bremsversuch gleich mal hin. Nichts passiert, Beine abgewischt und weiter geht’s.

 

Nach einigen Kilometern auf Schotter erreichten wir eine geteerte Passtrasse. Je höher wir kamen, desto nebliger wurde es. Die Temperaturen waren zum Biken angenehm, wenn gleich nicht so wie wir uns das für Mexico erwartet hätten.

 

 

Als wir die Passhöhe erreichten, rissen bereits die Wolken vereinzelt auf.

 

 

Die kleinen Lücken liessen eine grandiose Landschaft erwarten.

 

Die Lücken wurden immer grösser, je länger wir auf dieser Bergstrasse entlang fuhren. In einem kleinen Bergdorf erwartete uns Hill mit vorbereiteten Sandwiches und anderem frischen Proviant.

An dieser Stelle hatten wir einen Super Ausblick auf eine Gebirgswand, an der sich mehrere Wasserfälle herabstürzten. Ab hier wurde das Wetter immer besser. Teilweise war komplett blauer Himmel zu sehen.


Biketechnisch war die heutige Etappe nicht sonderlich anspruchsvoll. Das war nicht weiter tragisch. So konnten wir, ohne uns auf den Weg zu konzentrieren, unsere Blicke durch die sensationelle Landschaft gleiten lassen.

Wir cruisten gerade durch eine 180° Kurven, als Rodrigo von hinten rief, wir sollten anhalten. Als wir uns umdrehten, trauten wir kaum unseren Augen. Dieser Anblick war kaum zu beschreiben.

Ein grüner Berg mit Wasserfällen. Im Hintergrund blinzelte ein weiterer Gipfel durch den Wolkenschleier.
Ziemlich bewegt fuhren wir weiter.

Bis Mauricio unmittelbar vor mir fahrend,  bei ca. 40 Km/h am Kurvenende über beide Räder wegrutschte und erst nach mindestens 15m auf rauhem Asphalt, nur kurz vor einem Abgrund regungslos liegen blieb.

Wir eilten sofort zu ihm, um Erste Hilfe zu leisten. Rodrigo hielt uns jedoch zurück. Er meinte, er kenne seinen Bruder, und dieser brauche einen Moment um sich zu besinnen, bevor er Hilfe annehmen könne. Nach einem Moment regte sich Mauricio bereits, und versuchte sich aufzusetzen. Kato hatte schon seinen First Aid Pack aus dem Rucksack geholt. Vorsichtig zogen wir Ihm die Jacke aus um die Wunden zu Versorgen. Da wedelte Rodrigo mit dem blutgetränkten Stück: “Come on, take a Picture from this”.

Das lockerte die Situation etwas auf. Uns allen steckte der Schreck mächtig in den Gliedern. Mein erster Gedanke war, dass für Maurico hier die Tour zu Ende wäre. Er belehrte uns jedoch eines Besseren. Nachdem die Wunden versorgt waren, kniff er seine Zähne zusammen und stieg wieder aufs Rad. Von hier aus war es Gott sei Dank nicht mehr allzu weit und er beendete die Etappe aus eigener Kraft. 

Es ging nur noch überwiegend bergab. Kurz vor dem Ende stand noch eine mächtige Flussdurchquerung an. Es durfte ja kein Tag ohne Nasse Schuhe vorbei gehen.

Als wir alle am anderen Ufer angekommen waren, kam noch ein Bus am Fluss an. Bei seiner Durchfahrt konnte man sehen, dass das Wasser ordentlich tief war. Als dann noch ein Personenwagen an diese Stelle kam, wurde ich neugierig.

 

 

 

 

 

Zurecht, mitten im Fluss blieb der Wagen stehen. Die Insassen mussten zum Schieben raus, und das Wasser floss durchs Auto.

 

 

Kurz nach dieser Einlage sind wir an unserem Zielort angekommen. Der hätte ohne Weiteres als Kulisse für einen Endzeitfilm herhalten können. 
(Siehe Filmimpression).

Als wir unsere Räder wieder auf dem Van verstaut hatten, zog wieder Nebel auf und es begann dunkel zu werden.

Während unserer Fahrt zu unserem heutigen Quartier in Cuetzalan begann es auch wieder zu Regnen.

 

Nach einem etwas spärlichen Abendessen gingen wir noch im strömenden Regen zu einer Folkloreveranstaltung.

Dieser Ausdruck ist nicht falsch zu verstehen. Folklore ist hier etwas für die Einheimischen. Es gibt keine Touris in Cuetztalan. Wir haben zumindest keine gesehen.

 

 

 

 

 

Der Abend war dann noch sehr nett. Mauricio war zwischenzeitlich genäht ( was wir erst Tage später erfuhren ) und war auch mit von der Partie

 

 

 

 

 

 

 

Hier hatten wir unsere erste “Jose Cuervo - Tradicional”.  .

Zurück sind wir noch über den Friedhof gelaufen
und haben in der Kapelle für Sonne gebetet.

Bericht von Franz

 

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