Es war eine Idee von Hans, wie wir unser Transportproblem zum Gardasee und zurück lösen können. Beim Start
hatten wir das Auto bei einem Sägewerk in Sterzing abgestellt und wollten nun nach 8 Tagen Alpenüberquerung die ganze Strecke in 8 Stunden!!!! zurückfahren. Spontan stimmten Bruno, Edi und ich diesem Vorschlag zu, ohne uns
genau bewusst zu sein, was auf uns zukommen sollte. So haben wir am Samstagabend vor dem Hotel noch unsere Bike´s auf die Asphalt Etappe vorbereitet. Der Reifendruck wurde erhöht, Dämpfer und Gabeln hart aufgepumpt und
teilweise noch der Vorbau um einige Zentimeter abgesenkt. Nach Überschlagen der Kilometerangaben auf der Straßenkarte schätzten wir eine Streckenlänge von 170 km und etwa 1000 Höhenmeter. Wir wollten früh starten, also frühstückten Hans, Edi und ich im Eiltempo und
fuhren um 8:00 in Cassone los. Bruno reihte sich nach 8km kurz nach Malcesine ohne Zwischenstopp ein. Bis Torbole hängten wir uns in den Windschatten von zwei Italienern die mit dem Rennrad gut Tempo machten. Nach einer Stunde
waren wir schon an Roveretto vorbei und folgten dem Radweg an der Etsch entlang in Richtung Bozen. Schon vom Start an mussten wir gegen einen kräftigen Wind ankämpfen, was das ganze noch erschwerte. Der Radweg ist gut
beschildert und geht meistens gerade aus. So wechselten wir uns immer gleichmäßig an der Spitze ab und kamen sehr gut voran. Nach etwa 90 Km war meine Getränkeflasche aufgebraucht und wir steuerten eine Bar an, befüllten
unsere Flaschen neu und dann ging es auch gleich wieder weiter. Die Durchschnittsgeschwindigkeit bis dahin lag bei 27,5 Km/h. Das war besser als erwartet! So planten wir, bis Bozen mit gleichem Tempo weiterzufahren um dort
eine Mittagspause einzulegen. Das funktionierte auch ganz gut, wir fuhren im 4er Zug immer zwischen 30 und 35 Km/h und
überholten auf dem gut frequentierten Radweg alles was zwei Räder hatte. In Bozen hatten wir dann ein echtes Problem ein
Lokal mit etwas essbaren zu finden. Nach einer Stunde Suche fanden wir dann im Norden von Bozen an der Seilbahn ein
Restaurant das geöffnet hatte. Der Koch hatte uns beim herfahren bemerkt und gesehen das wir unser teuren MTB´s nicht
unbewacht am Parkplatz zurücklassen wollten. Wir konnten die Räder im Keller abstellen und beruhigt das Essen bestellen.
Die Wirtin erklärte uns für total verrückt als sie nachfragte wo wir herkommen. Wir hatten bereits jetzt 130 Km zurückgelegt und uns wurde klar dass wir mit den geschätzten 170 Km nicht hinkommen werden. Ab Bozen geht es immer wieder leicht bergauf und es gibt keinen durchgängigen Radweg mehr, so
mussten wir auf der stark befahrenen S12 weiterfahren. In Brixen stoppten wir an einem Kiosk eines Campingplatzes und füllten noch mal unsere Flaschen auf. Kurz danach hatten wir dann noch mal Spaß, als uns ein Radler mit einem
quietschenden Fahrrad in flottem Tempo überholte. Hans und Bruno konnten
das nicht auf sich sitzen lassen und hängten sich an sein Hinterrad. Edi und ich konnten das Tempo nicht mehr mitgehen und wir ließen sie zufahren. Nach 210 km und
1300 hm erreichten wir dann Sterzing, wo wir dann unsere Bike´s endlich aufs Dach befestigten und nach Hause fuhren. Wir waren uns einig, dass diese Tourtour ein krönender Abschluss einer tollen Woche war.
Roberto
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