Sonntag, 12.10.2008
Route: Halblech – Wankerfleck – Kenzenhütte – Halblechtal – Bärengraben – Halblech
Streckenlänge und Höhenmeter: ca. 60km und 1.600 HM
Um 06:45h trafen sich an diesem Sonntag die Herren Bernhard, Bruno, Edi und Roberto zu einer schnellen
„Indian Summer“ Herbst-Runde in den westlichen Ammergauern mit Start in Halblech im Allgäu. Es soll zur Kenzenhütte gehen, ein bisserl drum herum und wieder hinunter. Mittags wollten wir wieder daheim sein. Wollten. Doch der
Reihe nach.
Wir sind gut drauf und bei sehr frischen Temperaturen um die 6 Grad ist die erste
überraschend kernige 1.000 Höhenmeter Auf- und Ab- und Auf- und Ab- und Auffahrt durch das herbstliche und deshalb besonders hübsche Halblechtal bis zur
Kenzenhütte schnell geschafft. Jetzt ein herrlich frisches und süffiges „Guten-Morgen-mia-san’s-die-Montagsradler-Juchee“-Weißbier auf der sonnigen Hüttenterrasse! Um ca. 09.30h in der Früh. Brav.
„
Ja spinnt’s denn ihr, kennt’s ihr ned les’n? Schaut’s, dass weida kummt’s...“
So nett sind wir schon lange nicht mehr begrüßt worden. Doch die Hüttenwirtin ist ganz in ihrem Element und schimpft ungebremst weiter
auf Bruno und Edi ein, die mit ihren Bikes gerade auf die menschenleere Hüttenterrasse schieben wollen und dabei ein selbst gemaltes „No-Bikes“-Schild übersehen.
Später erklärt uns die Wirtin, dass die Saison lang war, die Menschen/Wanderer/ Bergsteiger usw. teilweise sehr blöd, Klogänger mit Wander-Stockeinsatz durch ihre
Hütte marschieren ohne später zu konsumieren, und ihre Nerven deshalb sehr blank liegen. Weil wir Montagsradler uns dafür natürlich äußerst verständig zeigen, beschimpft sie uns zur Belohnung zumindest nicht
weiter und verschwindet grummelnd hinterm Tresen. Wir genießen unsere Wiener Würschtl, genehmigen uns ein zweites Weißbier und Bruno beschließt, dass die Hüttenwirtin nun gefälligst eine Runde Schnaps aufs Haus auszugeben
hätte. Gute Idee – schlechte Ausführung...
Denn die Hüttenwirtin, die Bruno einwickeln wollte, ist in der Küche abgetaucht.
Und nun steht der Hüttenwirt am Tresen, der von einer Runde aufs Haus partout nix wissen will. Im Gegenteil. „De 5 Schnaps zoist fei glei, ge...“ und schon
balanciert Bruno auf einem kleinen Tablett 5 Schnaps daher. Einen davon geben wir dem Josef, genannt Giovanni, aus. Einem Augsburger, der auf der Kenzenhütte auf seine 20 Wanderer wartet. Giovanni revanchiert sich dafür
unerwartet (Augsburger sind immerhin fast beinahe Schwaben...) und plötzlich haben wir um halb Elf 2 schnelle Weißbier und 2 noch schnellere Williams im G’sicht. Brav.
Die Stimmung ist entsprechend „gelöst“, wir brechen auf und fahren zur Gaudi
den kurzen und knackigen Fußweg hinunter, dessen Aufschiebung wir bei der Auffahrt zur Kenzenhütte wegen Steilheit und Verblocktheit verweigert hatten. Tja, so ein Schnaps oder auch zwei machen halt Mut...
Der Rest ist schnell erzählt. Denn das Tempo steigt zunehmend und wir
drücken die restlichen 650 Höhenmeter, die eigentlich nur 400 sein sollten, kurzerhand einfach weg. Vermutlich wollten wir alle zumindest wieder nüchtern sein, bis wir am Auto ankommen. Und das waren wir dann auch – wenn auch
rechtschaffen müde von unserem kurzen, knackigen und sehr schönen Sonntag-Vormittag-bis-früher-Nachmittag-Bikeausflug ins Allgäu.
In alphabetischer Reihenfolge und mit freundlichen Grüßen,
die Herren Bernhard, Bruno, Edi und Roberto
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